Wassersäule

Ein sehr wichtiges Merkmal einer Outdoor Funktionsjacke ist die Wasserdichte. Wer schon mal vom Regen überrascht worden ist, weiß wie wichtig wetterfeste und wasserdichte Kleidung ist – vor allem, wenn man keine Wechselkleidung dabei hat. Informationen darüber, wie dicht eine Funktionsjacke wirklich ist, gibt die Wassersäule. Bei der Wassersäule handelt es sich um eine Maßeinheit, um die Wasserdichtigkeit von Funktionsbekleidung oder Zelten anzugeben.

Wassersäule

Hardshelljacke mit 15.000mm

Was ist die Wassersäule?

Die Wassersäule ist eine Einheit zur Messung des Drucks und gibt Auskunft darüber, wie viel Widerstand die Funktionsbekleidung dem Eindringen von Wasser entgegensetzen kann. Eine hohe Wassersäule steht für eine hohe Wasserdichtigkeit und damit für robuste und wasserfeste Outdoorbekleidung. Diese Einheit wurde erfunden, um jedem Laien verständlich zu machen, ob die Funktionskleidung wasserdicht ist oder nicht.

Um die Wassersäule eines Materials zu bestimmen, wird ein hydrostatischer Wasserdruckversuch durchgeführt. Dabei wird ein Material Wasserdruck ausgesetzt. Begonnen wird dabei bei keinem Druck, d.h. die Außenseite des Materials wird lediglich befeuchtet. Während dem Versuch wird die Zeit gestoppt und der Wasserdruck kontinuierlich erhöht. Ist das dritte Tröpfchen auf der Innenseite des Materials zu sehen, so wird die Zeit gestoppt. Der Druck zu diesem Zeitpunkt wird dann in Millimeter Wassersäule angegeben.

 

Wann ist etwas wasserdicht?

Die europäische Norm EN 343:2003 („Schutzkleidung gegen Regen“) gibt an, ab welcher Wassersäule Funktionskleidung als wasserdicht gilt. Laut dieser Norm gilt ein Produkt ab 800mm als „wasserdicht Klasse 2“ und ab 1.300m als „wasserdicht (Klasse 3)“. Klasse 2 bedeutet hier, dass die Jacke bei konstantem Druck nach 80 Sekunden anfängt, Wassertröpfchen durchzulassen. Klasse 3 also bei 130 Sekunden. Wichtig ist hierbei immer, dass es sich um konstanten Druck handelt – bei Nieselregen oder kurzen Schauern ist das also kein Problem.

In der Schweiz gelten Funktionsmaterialien erst ab 4.000mm als wasserdicht.

 

Fazit

Wassersäule

Hardshelljacke mit 30.000mm

Nur weil eine Jacke die Bezeichnung „wasserdicht“ trägt, muss sie nicht komplett wasserdicht sein. Viel wichtiger dabei ist es, auf die Wassersäule zu achten und sich klar zu machen, welchen Verwendungszweck die Jacke hat. Es gibt Funktionsjacken die Wasserdruck von bis zu 30.000 mm aushalten. Diese Jacken könnte man als absolut wasserdicht bezeichnen und dennoch sind sie für die meisten Menschen übertrieben und zu teuer. Hardshelljacken sind in der Regel alle wasserdicht und haben meistens eine Wassersäule ab 10.000mm. Diese Jacken sollten für die meisten Verwendungszwecke absolut ausreichend sein und den Körper trocken halten.

Wichtig ist aber auch die Pflege der Jacke, damit sie lange wasserdicht bleibt. Hierfür sollte man die Funktionsjacken regelmäßig imprägnieren.